Wie Sand am Meer?
Hellge, Anna (2017). Wie Sand Am Meer?, in: natur (07/17): 44 – 49.
Nicht nur Wüstensand aus Mauretanien macht beim Bauen oder im Küstenschutz Probleme. Dirk Hebel, Professor für nachhaltiges Bauen an der Universität Karlsruhe, erklärt das Phänomen: ,,Zwar ist Sand genau die Zutat, die der Beton benötigt – aber Sand aus der Wüste eignet sich nicht zur herkömmlichen Betonproduktion.” Stattdessen sind dafür Sände aus Meeren, Seen oder Flüssen nötig. Der Grund dafür liegt im Detail: ,,Sie müssen sich diese Sande nur einmal unter der Lupe anschauen”, sagt Hebel. „Sie werden feststellen, dass die Körner, welche durch Bäche und Flüsse in unsere Meere getragen wurden, scharfkantig und gebrochen sind.” Nur diese kantigen Körnchen können durch hohe Reibungswiderstände Druckkräfte aufnehmen und weiterleiten und machen -salopp gesagt -Beton überhaupt erst belastbar. In der Wüste schmirgeln sich die Sandkörner dagegen glatt und sind zur Betonherstellung so nicht brauchbar. ,,Wüstensand verhält sich wie eine Hand voll Murmeln”, erklärt Hebel.